Hinrichtungen – tödliches Enzym im Drogenkrieg – Zum Internationalen Tag gegen die Todesstrafe 2012

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Pfarrer Michael Kleim ist Mitglied im Schildower Kreis. Er macht darauf aufmerksam, dass der Drogenkrieg Hauptquellen systematischer Menschenrechtsverletzungen ist – inklusive der Todesstrafe.

Hinrichtungen – tödliches Enzym im Drogenkrieg

Zum Internationalen Tag gegen die Todesstrafe 2012

Der Drogenkrieg gehört aktuell zu den Hauptquellen systematischer Menschenrechtsverletzungen. Er produziert willkürliche Verhaftungen, unmenschliche Haftbedingungen, Folter und unzählbar viele Tote.
Alternativen für eine menschliche Drogenpolitik liegen inzwischen auf den Tischen der Regierungen und Regionen bis hin zur UN. Stattdessen müssen wir eine weitere, mörderische Eskalation des Drogenkrieges wahrnehmen. Ein Enzym für diese Entwicklung ist dabei die Todesstrafe.

Gravierende Fälle von extralegalen Exekutionen an vermeintlichen Drogendealern und –konsumenten sind nicht nur aus Thailand und Mexiko belegt. Es kam mehrfach zu Massakern auch in Entzugskliniken. Hinter diesen organisierten Morden steht die Ideologie, dass Menschen, die mit Drogen hantieren, getötet werden dürfen. Ihnen wird das Lebensrecht abgesprochen, nur weil sie das Abstinenzdogma durchbrechen. Diese ideologische Zuspitzung zeigt sich auch in offiziellen Gesetzestexten und juristischer Praxis. In mehreren Ländern ist die Todesstrafe bei Drogenhandel, -schmuggel oder gar-besitz vorgesehen.

Die aggressive Hilflosigkeit von Staaten, adäquat mit dem Drogenproblem in ihrer Gesellschaft umzugehen, wird hier unübersehbar. Die Todesstrafe bei Drogendelikten führt tiefer hinein in die Sackgasse des Drogenkrieges und verschärft die Gesamtsituation. Sie blockiert alternative Ansätze und einen grundlegend anderen Umgang mit der Drogenfrage.

Auch dies ist ein Argument gegen die Todesstrafe.

Michael Kleim, Schildower Kreis
Gera 10. Oktober 2012
Weitere Informationen: www.schildower-kreis.de/todesstrafe

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